
Smalltalk polarisiert: Den einen fällt er leicht, macht er sogar Spaß, während die anderen ihm am liebsten entfliehen würden. Doch egal, ob du Smalltalk-affin oder Smalltalk-allergisch reagierst – Kathrin Zach hat spannende Erkenntnisse gesammelt, die wir hier als praktische Life-Hacks mit dir teilen.
Warum Smalltalk wichtig ist
Smalltalk ermöglicht uns, leichtgängig in Kontakt zu kommen, sowohl mit Menschen, die wir noch nicht kennen, als auch in Situationen, bevor es „zur Sache“ geht. Das ist eine wichtige Kompetenz! Zum einen kann Smalltalk eine gute Gelegenheit sein, einen ersten Kontakt zum Gegenüber herzustellen, einen ersten Eindruck zu erhalten – und auch zu vermitteln – und damit eine Basis für weitergehende Gespräche oder Kontakt aufzubauen. Zum anderen kann er einen wertvollen atmosphärischen Beitrag leisten, um einen guten Boden zu bereiten, bevor Menschen sich fachlichen Themen zuwenden.

Smalltalk hilft, Kontakte zu knüpfen, Beziehungen zu stärken und eine angenehme Gesprächsatmosphäre zu schaffen. Er kann der Einstieg in tiefere Gespräche sein – aber auch für sich allein stehen.
Guter Smalltalk kann beides: interessant, tiefgründig und persönlich werden und zugleich unverfänglich sein. Und guter Smalltalk ist kein Zufallsprodukt, wir können ihn initiieren, dazu einladen und beitragen.

5 Life-Hacks für besseren Smalltalk
1. Sich interessieren
Grundvoraussetzung für gelingenden Smalltalk ist echtes Interesse am Gegenüber. Menschen spüren es, wenn das Gespräch eine ungeliebte Pflichterfüllung darstellt. Und wir müssen nicht darauf warten, ob Interesse aufkommt: sich für unser Gegenüber zu interessieren, eine interessierte Haltung einzunehmen, ist eine Entscheidung! Wenn du dich entscheidest, dich für dein Gegenüber zu interessieren, hast du eine Basis geschaffen, auf der ein lockeres und interessantes Gespräch entstehen kann.
2. Offene Fragen stellen
Statt mit geschlossenen Fragen das Gespräch zu blockieren, stelle offene Fragen, die dein Gegenüber zum Erzählen einladen. Während sich geschlossene Fragen mit „ja“ oder „nein“ beantworten lassen, geben offene Fragen mehr Freiraum bei der Antwort und bringen ein Gespräch besser in Gang. Zum Beispiel: „Wie bist du zu diesem Projekt gekommen?", „Was hat dir an dem Vortrag gefallen?“, „Was würdest du mir in dieser Situation empfehlen?“

3. Vertiefend nachfragen
Ein häufiger Fehler ist, nach der ersten Antwort nicht „dranzubleiben“. Manche Menschen legen sich eine Einstiegsfrage zurecht, doch nach deren Beantwortung gerät das Gespräch ins Stocken. Empfehlenswert sind Anschlussfragen, mit denen wir noch etwas tiefer und genauer nachfragen. Das Schöne an Smalltalk ist, dass wir bei jeder Antwort zahlreiche Möglichkeiten haben, noch mal in eine andere Richtung oder nach Hintergründen zu fragen. Zum Beispiel: „Das klingt interessant! Wie bist du auf die Idee gekommen?“, „Du scheinst eine tolle Zeit gehabt zu haben. Was hat dir am besten gefallen?“, „Das muss herausfordernd gewesen sein, wie hast du das hinbekommen/was hat dir geholfen?

4. Positiv bleiben
Smalltalk verträgt nicht zu viel Negatives. Jammern, Beschwerden oder Lästern verbreitet keine gute Atmosphäre und lädt meist nicht zum vertieften Austausch ein. Das gilt insbesondere, wenn wir die Person nicht kennen und vorhandene Fettnäpfchen nicht abschätzen können. Ein positiver Blick, Anerkennung und die Suche nach Gemeinsamkeiten sind die bessere Wahl. Allerdings gilt auch hier, es sollte ernst gemeint sein, ein aufkommender Floskel-Verdacht beim Gegenüber ist kontraproduktiv.

5. Sich seiner Rolle bewusst sein
Last but not least: Sei dir deiner Rolle bewusst und bringe in Erfahrung, mit wem du es zu tun hast. Stimmiges Verhalten entsteht durch Authentizität und gleichzeitigem Situations- und Rollen-Bewusstsein. Unser Selbst-Bewusstsein steigt und wir bekommen mehr Handlungs-Sicherheit, wenn wir uns unserer Rolle bewusst sind. „Wer bin ich hier? Welche Motive leiten mich? Und was verbindet mich mit den übrigen Personen?“ Sind typische Fragen aus dem Schauspiel, die wir auch in sozialen Situationen nutzen können. Und „In welcher Rolle bist du heute hier?“ kann eine sehr wertvolle Frage sein, die uns sowohl Orientierung gibt als auch ein Gesprächsbeginn ermöglicht.
Fazit: Smalltalk mit Mehrwert
Smalltalk ist mehr als nur ein Lückenfüller. Mit der richtigen Haltung, Offenheit und ein wenig Übung kannst du daraus einen echten Gewinn ziehen – beruflich wie privat. Vielleicht macht es dir am Ende sogar Spaß! So ging es schon vielen Teilnehmenden unseres Workshops:

Die nächste Möglichkeit, deine Smalltalk-Skills auf spielerische Weise zu professionalisieren, ist Kathrins Online-Impulstag kompakt „Rehabilitation des Smalltalks“ am 7. Mai.