Ungeklärte Spannungen, schwierige Situationen und Konflikte zwischen Mitarbeiter:innen, Führungskräften, in Teams oder Projektgruppen treten immer wieder auf und sind in einer von Turbulenzen geprägten Geschäftswelt fast „normal“. Nicht immer sind die Beteiligten ohne Unterstützung einer „dritten Instanz“ in der Lage, die Steine des Anstoßes aus dem Wege zu räumen. Mehr und mehr ist es üblich und ohne Gesichtsverlust möglich, zur Lösung von Konflikten eine:n interne:n oder externe:n Moderator:in, Mediator:in oder Klärungshelfer:in hinzuzuziehen.
Je komplexer die Konflikte, desto mehr spielen negative Emotionen eine Rolle. Die Klärungshilfe ist ein von Dr. Christoph Thomann entwickelter Stil der Mediation zur Bearbeitung von Konflikten im beruflichen Kontext. Die Methode ermöglicht sowohl Klärung der sachlichen Konfliktthemen als auch einen ausführlichen Austausch über die unterschiedlichen Hintergründe der Konfliktparteien sowie damit verbundener schwieriger Gefühle.
Das Seminar versteht sich als Einführungskurs, Schwerpunkt ist das Vorgehen bei Konflikten zwischen zwei Personen, der sogenannten Zweierklärung. Die Moderation von Mehrpersonen- und Teamkonflikten ist Inhalt des Aufbaukurses Klärungshilfe 2.
Willkommen sind sowohl Personen, die sich als interne oder externe Berater:innen/Trainer:innen auf dem Feld der Konfliktbearbeitung qualifizieren wollen als auch solche, die bereits Konfliktmoderations-/Mediationserfahrung haben und den Ansatz der Klärungshilfe kennenlernen möchten.
Qualifikationsziele
Das Seminar fördert Ihre Fähigkeit,
- Konflikte in ihrem doppelten Stellenwert zu begreifen: einerseits als zwischenmenschliche Notwendigkeit und Entwicklungschance, andererseits als gefährlichen Ausgangspunkt destruktiver Verhärtungen und Eskalationen;
- ein Rollenverständnis des/der Klärungshelfer:in zu vertreten, das sich darauf konzentriert, die Kontrahenten in deutlicher „Allparteilichkeit” bei der Lösungsfindung zu unterstützen;
- die sieben Phasen der Klärungshilfe für Zwei-Personen-Konflikte von der Auftragsklärung bis zur Nachsorge zu strukturieren und Lösungsaufschub auszuhalten;
- Konflikthintergründe, z.B. unterschiedliche Interessen und Bedürfnisse, zu erhellen und typische Verflechtungen von Gegensätzen auf Sach- und Beziehungsebene zu entflechten;
- negative Emotionen und starken Gefühlsausdruck der Konfliktparteien in annehmbare und gesichtswahrende Bahnen zu lenken, indirekt ausgedrückte Gefühle verständlich und als Konflikthintergrund nachvollziehbar zu machen;
- je nach Bedarf einerseits eine Beziehungsklärung, andererseits einen Sachdialog im Geiste „konfrontativer Konzilianz” zu ermöglichen;
- die Hauptphasen der Mediation im Stile der Klärungshilfe zu gestalten, mit Rückgriff auf geeignete kommunikationspsychologische Denkmodelle und Interventionen (z.B. Werte- und Entwicklungsquadrat, Aktives Zuhören, „Dialogisches Doppeln”).
Vor- und Nachbereitung
Zur Vorbereitung: Klärungshilfe 2: Konflikte im Beruf
Zur Nachbereitung: Klärungshilfe 3: Das Praxisbuch und Klärungshilfe konkret
Bitte beachten Sie: Dieses Seminar wird nur alle 2 Jahre angeboten!