das Situationsmodell

1. Der Eingangskanal steht für die Vorgeschichte und für die gegebenen Anlässe, die zu der Situation geführt haben. Menschliche Begegnungen und Gespräche ereignen sich in vielen Fällen nicht spontan und absichtslos, sondern sie finden , besonders im beruflichen Bereich, aufgrund einer Verabredung oder einer Einladung statt. Damit das Treffen (die Sitzung, die Klausur, die Veranstaltung, das Gespräch) überhaupt zustande kommen kann, sind im Vorfeld Anlässe gegeben und Kräfte wirksam. Fragen , die diese Komponente aufhellen, sind zum Beispiel: Was war der Anlass für dieses Treffen? Wer hat in wessen Auftrag dazu eingeladen? Was ist dem Treffen schon vorausgegangen an Vorklärungen, Telefonaten, vorbereitenden Gesprächen? Wer mit wem und welchem Ergebnis?

Manchmal hat jeder Teilnehmer des Treffens seine eigene, nur ihm bekannte Vorgeschichte. Dann lohnt es sich meistens, in einer Anfangsrunde den persönlichen Hintergrund der Anwesenheit zu klären.

2. Der Oberbauch steht für die thematische Struktur. Damit ist gemeint: Welche Themen führen uns zusammen? Was steht auf der Tagesordnung? Was gehört zu unserer Aufgabe, was nicht? In welche Unteraspekte strukturiert sich das Rahmenthema? Was ist thematisch vorgegeben, was ist hier unter uns erst noch zu erheben? Mit einem Wort: Worum geht es?

Das Thema muss mit dem Anlass und mit der Zielsetzung in Übereinstimmung sein, sonst stimmt etwas nicht.

3. Der Unterbauch steht für die zwischenmenschliche Struktur der Beteiligten, nämlich: Wer ist anwesend, wer ist hier zusammen gekommen? Warum ausgerechnet diese und keine anderen? In welcher Funktion, in welcher Rolle, mit welchem Interesse, in wessen Auftrag? Ist die Zusammensetzung stimmig, das heißt, in Übereinstimmung mit Anlass, Thema und Zielsetzung? Wer fehlt? Warum? Bei welchen der Anwesenden ist unklar, warum bzw. wozu er dabei ist?

In diesem Zusammenhang ist die Rolle (dargestellt als Hüte), die die Personen inne haben, von großer Bedeutung. Denn es ist diese situative Rolle, welche meine Vorstellung davon prägt, was mein Beitrag zu einer Situation sein sollte und wie er vorzubringen ist. Sie ist gleichsam der Treffpunkt von Person (mit ihrem Inneren Team) und Situation.

4. Der Ausgangskanal steht für die Ziele des Treffens, was dabei herauskommen soll, z.B. eine Entscheidung, eine Vereinbarung, ein Konzept, ein gemeinsamer Informationsstand etc. Die Haupt- und Nebenziele, die die Anwesenden in das Treffen hinein tragen, werden nicht alle gleich sein, daher ist das Geflecht der Ziele als Fadengewirr symbolisiert. Zur Erleichterung einer situationsgerechten Kommunikation ist es dienlich, wenn der Leiter seine Zielsetzung des Treffens allgemeinverbindlich herausstellt, unter Umständen auch, was nicht die Zielsetzung sein soll.

Mithilfe des Situationsmodells wird also die Summe all jener Umstände zu erfassen gesucht, welche in der Situation enthalten sind, ihren Schwerpunkt definieren und die psychische Realität der Anwesenden beeinflussen. Mit diesem Wissen kann es gelingen z.B. Gespräche, Besprechungen und Zusammenkünfte situationslogisch und systemgerecht zu handhaben.

Wo können Sie das lernen?

Das Situationsmodell spielt in einigen unserer Angebote eine Rolle. Finden Sie nachfolgend das für Sie passende Seminar.

Lassen Sie sich auch gerne persönlich dazu beraten, wie Sie bei uns lernen können, das Situationsmodell als Hilfsmittel für Ihre Praxis einzusetzen. Ihre Ansprechpartner:innen finden Sie hier.

Für alle Zielgruppen

In einigen Impulstagen wird das Situationsmodell vermittelt und angewendet. Im Impulstag "Situationsmodell und Rollenkonzept" spielt es eine Hauptrolle, der mal als Online-, mal als Präsenzveranstaltung stattfindet.

Für Coaches, Trainer:innen und Personalentwickler:innen

In den Seminaren unserer offenen Seminarreihe Kommunikations-Beratung und Training (KBT) spielt es eine Rolle. Ganz besonders im KBT-Seminar Anwendung der Modelle.

Für Führungskräfte

In den Seminaren unserer offenen Seminarreihe Kommunikation und Führung (KuF) spielt es eine Rolle und dort ganz besonders im KuF-Seminar 6 Moderation und 8 Vortragen.

Für soziale Berufe

In den Seminaren unserer offenen Seminarreihe Zusatzausbildung Kommunikationspychologie (ZKP) findet es Anwendung, ganz besonders intensiv in den ZKP-Seminaren Anwendung der Modelle und Quadratische Vortragskunst.

Für junge Erwachsene

Neuerdings und nicht zuletzt findet es auch in unserer Kommunikationsakademie für junge Erwachsene im online kompakt-Seminar "Professionell auftreten" Anwendung.